DIESE FRAGE DIENT DAZU FESTZUSTELLEN, OB SIE EIN MENSCH SIND

Über Freiheit / Alles was ist dort und der Rest als Abdruck

In den Trögen der Fischzucht zappeln sie, die Fische schwimmen bald obenauf. Schliess die Plane darüber. Geh. Komm nicht zurück. Nur weil du Fische züchten wolltest, musst du jetzt nicht bleiben. Wacht auf, Verdammte dieser Erde. Haben sie dir früher gesagt. Du wolltest nicht verrotten. Bist aufgewacht. Bist schon gegangen. Im Gehen liegt dein Bleiben. Deine Fragen noch nicht beantwortet, bist du schon losgegangen. Vorwärts, und nicht vergessen. Beim Hungern, und beim Fressen. Die Solidarität. Deine Grenzen sind eng. Die Sprache ist eng. Die nächsten Jahre stapelst du Rohre. Graue Betonrohre. Sie werden vergraben, denkst du. Ich arbeite fremd. Die Abweichung ruft mich, damit sie abweichen kann. In der Lücke stapelst du Rohre. Dort drin hast du auch Fische gezüchtet. Grosse Pläne hast du. Was bleiben wird ist die Solidarität.

hm

ein ich

 

oder eben doch kein ich

 

oder noch ein ich

und noch ein ich

und noch ein ich

Himmels Richtung
Über Bilder 1

«Die plastische Form der Dinge, die wir in unserer Vorstellung als die gesehene festhalten, entsteht» ja für das Sehen «dadurch, dass wir einen Gegenstand mit den Augen von allen Seiten prüfen». Unser Bewusstsein solcher Form ist dabei sozusagen das Synthesisprodukt der Gesamtheit solcher Eindrücke, die wir mittels Abtastbewegung unserer Augen gewonnen haben. Die vielfältigen «Gesichtseindrücke, die wir empfangen», tragen dabei als einzelne zwar «zur Entstehung der plastischen Vorstellung» bei, «aber sie selbst verschwinden wieder, nachdem sie ihren Dienst getan haben». Und auch eine feste, geklärte Gesamtanschauung von der Gestalt der Dinge bleibt im Bewusstsein nicht zurück. Vom definitv-unveränderlichen Gegebensein der sichtbaren Form der Anschauung kann hier also gar nicht die Rede sein. Vielmehr muss Sehen immer neu im zeitlichen Prozess bewussten Hinschauens um ein anschauliches Bewusstsein von der sichtbaren Gestalt der Dinge bemühen.»

 

Stefan Majetschak, «Die Sichtbarkeit des Bildes und der Anblick der Welt/Über einige Anregungen Konrad Fiedlers für die Bild- und Kunsttheorie»

Anschauungen haben folglich keineswegs als fertige, feste Gegebenheiten, sondern vielmehr als labile, vorübergehende Gebilde zu gelten.
Vielfach werden Dinge nur so lange betrachtet, bis wir zu ihrer begrifflichen Identifikation gelangen. Daraus resultiert eine äusserst vage Vorstellung von der «Sichtbarkeitsgestalt» (Fiedler) der uns Umgebenden Welt. 

Bilder schaffen eher Simultanität als Sukzessivität, sie produzieren Kontraste anstelle der Differenzen im sprachlichen Zeichensystem. Bildern fehlen sowohl die Negation wie auch der Konjunktiv. Bilder im Allgemeinen können weder wahr noch falsch sein, weil sie kein eindeutiges Prädikat besitzen, worauf sich Wahrheit oder Falschheit beziehen könnte. 
 

(vielleicht) fortsetzung pfirsichbäumchen

Nach einiger Zeit treffen wir uns wieder, draussen, vor der Stadt, sind zufällig alle im selben, leerstehenden Haus untergekommen. Ihr. Seid hier, fragst du, ihr nicht, und mehr bin ich geworden. Zuerst war jemand, ein Mensch, den ich getroffen habe, eine Person, die mir erzählt hat, ich habe auch erzählt, dann kamen noch andere. Also habe wir uns eine Stadt aus Bauhäuser gebaut. Wir waren da schon einige. Die Küche war natürlich am Boden, der Feuergefahr wegen. Wir haben Biberfallen aufgestellt und gebaut. Als die Bauhäuser fertig waren, als wir nichts mehr zu planen hatten, und als wir oft am Feuer gesessen sind, uns immer neue Geschichten erfunden haben, da war noch Sommer. Im Herbst dann wurde es zu kalt. Jetzt sind wir hier, nicht alle, einige haben die Biberfelle genommen und damit isoliert. Als ich weg ging, war ich eigentlich sicher, nicht bleiben zu wollen, aber wie ich so erzähle, möcht ich doch fast lieber dort sein. Manchmal stand die Sonne so tief, dass wir oben in den Wipfel Schatten hatte, weil aber in dem Teil des Waldes alle Bäume so gewachsen waren, dass sie erst ab einer bestimmten Höhe Äste hatten, weil also die Unterseite so kahl war, schien dorthin die Sonne noch. Die Wärme kam dann von unten her und wir haben uns alle auf die Holzbretter gelegt. Einmal ist jemand hinuntergefallen. Eigentlich war alles perfekt dort. Ich bin froh, sind wir gegangen. Aber es war auch eine schöne Zeit. Nur das Bleiben halt, es macht uns immer noch Mühe. Und es freut mich, euch wieder zu sehen. Dich habe ich manchmal schreien hören, am Anfang. Schon lange jetzt nicht mehr. Und du bist mir, auf deinem Turm, manchmal im Licht gestanden. Aber dein Schatten auf mir zu wissen ist Zärtlichkeit. Wollen wir endlich wieder einmal auf einem Haufen schlafen. Sobald ihr weg wart nämlich, habe ich das schon vermisst. Wisst ihr, die Baumhausstadt war ganz anders aufgebaut, als wir es uns gewohnt sind. Weil wir alle eigentlich nur Nähe suchten, haben wir pro Raum Personenanzahlen festgelegt. Die waren aber nicht fest. Jede Form des alleinseins oder der Sozialität konnte ausgelebt werden, je nach Raum halt, wo ich reinging. Je nach Raum. Die Menschen haben gewechselt, ja. Es war schön, die Stadt zu bauen, vor allem, um sie jetzt zerstören zu können. Und jedesmal, wenn ich hingeschaut habe, war sie wieder anders. Vielleicht war es gar kein Holz, sondern ein Material, was sich immer verändert hat. Und immer in Bewegung blieb. Ihr hättet es sehen sollen, das hätte euch gefallen! Vielleicht sollten wir zurückgehen, alle zusammen. Vielleicht habt ja nur ihr mir gefehlt. Du bist still, früher hast du immer so viel geredet, hast du eine Geschichte, die erzählen kannst, die wir dann mit einem dir in Verbindung bringen können, so still wie du bist, sehe ich dich schon gar nicht mehr. Nichts bewegt sich. Nacht bewegt sich. Ich will einem dir Nacht sagen heute. Und einem anderen Montag. Nacht und Montag, seid ihr befreundet? Ja, sagt Nacht, Montag sagt, ja. Wollt ihr auf Abenteuer gehen, Nacht und Montag, keine Explosion, ich verspreche es euch, und wenn, dann nur sehr weit weg. Ja, sagt Montag, Nacht sagt, nein. Also schweigen wir, du und ihr rund herum. Na gut, sagt Nacht, ich gehe mit. Wohin? Ihr ruft Wörter, du rufst, auf den Mond, Nacht und Montag sind Astronauten, du rufst, in einen Keller, Montag und Nacht sind Gefangene, du rufst, nach Russland, Nacht und Montag sind Revolutionäre. Alles. Alles sind sie, damit niemand zu kurz kommt. Mit jedem Schritt werden Nacht und Montag jemand anderes. Hier sind sie Liebende, genau hier, sie können sie nicht zurückhalten und wollen übereinander herfallen, aber sobald sie eine Schritt machen, im machen des Schrittes, werden sie zu Touristenführer, Nacht führt die Touristen und Montag stiehlt ihnen die Geldbörsen aus der Tasche. Nein, umgekehrt. Montag führt und Nacht muss ganz leise sein. Aber das war nur in der Bewegung des Schrittes, sobald die Füssen stehen, wird Nacht zu einer Person, und Montag zu einer andern. Die zwei kennen sich nicht, sie treffen sich an der Bar, sie sehen sich auch kaum. Nacht bestellt ein Bier, Montag ein Vodka, Nacht grinst Montag an, sie reden. Aber beide sind sie nicht überhaupt interessiert am Gespräch, sie reden nur, weil die die Gewohnheit der Situation das Reden offensichtlich macht. Bald machen sie einen Schritt, im Gehen ist Montag Bademeister und Nacht die Kinder, die niedrig über den Wiesen reden. Nacht will Eis und Nacht ist voller Wiedersprüche. Aber auch wenn Montag und Nacht dort in der Sonne hätten bleiben wollen, muss Montag den Fuss absetzten, weil Montag das Gleichgewicht verliert. Montag ist Scharfschütze jetzt. Nacht muss die Kinder retten, und stehlt seinen Fuss auch neben den anderen. Nacht wird Nacht. Aber Montag hat ein Nachtsichtgerät. Nacht darf sich nicht bewegen, nur so ist Nacht sicher vor Montag, und Montag bewegt sich nicht, weil Montag wartet, weil Montag mit dem Nachtsichtgerät zwar eine Sicht hat auf Nacht, aber Nacht nicht sieht. Jetzt stehen sie beide, für immer. Wir lösen das Spiel nicht auf. Jetzt gibt es euch nicht mehr. Jetzt gibt es uns alle nicht mehr. Und wir können uns treffen dort, wo es uns nicht mehr gibt. Nach all dem umherirren, - vielleicht finden wir dort eine besser Möglichkeit zu irren.

darum braucht es jetzt hier kein wort mehr nach dem mehr

 

?

 

Grenze
Das Opfer

Ganz fröhlich, wie uns gelernt wurde, dass Bauernkinder auszuschauen haben.

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schweine

natürlich sind menschen schweine. und menschliche institutionen sind natürlich schweineställe oder schweineproduktionsfarmen und schlachthäuser für schweine.

Dann riechst du noch den süsslichen Geruch versengter Bremsklötze, der durch den Wagon streicht, und dann ist es zu spät.

humorentwicklung

und dann denken wir und suchen trotzdem eine lösung auch wenn wir eigentlich überhaupt nichts halten vom konzept einer lösung. und dann verzweifeln wir trotzdem ein bisschen.

halb

die zundhölzer sind im hosensack ausgeleert. weil die hände damit spielen, sind sie alle zerbrochen jetzt. weil die hände immer im hosensack sind und dort alles umfassen, umfallen wäre gefährlich, bis die hand das handy, den schlüssel, die geldnoten - bis die hand sich aus diesem gewühl gelöst hat, ist der körper schon aufgeprallt. auf dem boden. die zundhölzer liegen zerstreut, die halben zundhölzer. ja es gab eis hier. ja, der mensch hat gewusst, hat seit der zeit, als noch kind gennant, gewusst, das hände nicht in die hosensäcke gehören, nicht auf dem eis. nie auf dem eis. hat es sogar selber herausgefunden, der mensch, hat es herausgefunden als die füssen in der bank eingehängt sind, über die gesprungen hatte werden wollen. die zähne waren blutig ins zahnfleisch gestossen, die lippen aufgeplatz. irgendwie wurde alles bucklig und violett. damals als noch kind gennant. hat der mensch eigentlich gelernt. mehr lernen kann der mensch nicht. gesagt bekommen und selber erlebt. wie soll der mensch besser lernen? aber jetzt liegt der körper hier und wer weiss, ob dieser mensch je wieder aufsteht. der mensch, frau gennant, manchmal mutter, kommt vom ausgang her hinüber und beugt sich über den körper, der andere mensch, steht schon da, stand ja fast daneben. dieser mensch ist nicht momentan, der körper bewegt sich nicht. drei menschen sind sie dort, von der seite her sieht wer hinsieht nur zwei menschen und vielleicht stimmt diese information genauso. wer weiss in dem moment, ob es zwei oder drei menschen sind, niemand weiss es, also sind es sowohl zwei als auch drei menschen gleichzeitig. der eine mensch beugt sich über den köper, über den vielleicht menschen, und der andere mensch geht davon. der gebeugt körper reagiert nicht merklich und ob er unmerklich reagiert spielt keine rolle. der beinahe dabeistehende mensch geht weg. zuerst durch die stadt. danach zum bahnhof, danach in einen zug, zehn franken zuschlag fürs nichtlösen des billets bezahlt dieser mensch. ein körper also ist in diesen sitz gedrückt, ein andere körper steht immer noch gebeugt, wird immer so stehen und der dritte immer so liegen, als halbmensch, als zwischen-mensch.

Ist Existenz an sprachliches Formulieren gebunden?

 

Kannst du dir Wahrnehmung vorstellen, die nicht benannt ist?

 

und ist nicht wahr/falsch eine Kategorie, die auch im bezug auf sprache nicht aufrechterhalten werden sollte?

Roland
ksk

 

 

                

 

 

 

 

 

            

                   BILDER DAVON GIBT ES KEINE.

Scheisssofa
Finally you know I don't want to stand there you know like being overdressed while the whole world goes down
Der Fischreiher kämpft gegen die Ente

Teil Eins

 

Ein Freizeitanlage ist gebaut worden. Dorthin mit denen die arbeiten, sollen sie ihre Freizeit haben. Die brauchen sie. Weitläufig. Die Bäume sind allsamt noch jung, wer kommt, sagt, jetzt brauchen wir gar keine Ferien mehr, so schön ist es hier. Alle Ablenkung zu Verurteilen ist auch keine Lösung. Lösungen sind auch keine Lösung. Aber Sauber heute wollen wir nicht sauber sein heute? Wollen wir nicht alles, was keine Lösung hat einfach so betrachtet, dass es uns möglichst nicht belastet. Wollen wir nicht von jetzt an bis in die Unendlichkeit glücklich sein. Alles was du willst, süsse.

Alles Süsse, für dich alles, sich verlieben zusammen schlafen gerne Süsse jederzeit. Zu denken, sich zu kennen und noch besser zu kennen und noch besser. Ja, allein sind wir eben doch nicht in diesen kleine Körperchen. Nur weil sie manchmal so offensichtlich sind, die Grenzen. Einfach anders betrachten. Jederzeit, gerne, Betrachtungssystem wechseln.

||
Robert

Er lebt jetzt im Wald. Weil der Wald und die Natur ihm gut tun. Die Natur riecht gut. Majestätisch. Die Bäume sind hoch und stolz und wenn er sie anschaut, von unten im Vorbeigehen an ihnen hoch schaut, versetzen ihn die Äste und Blätter die sich perspektivisch verschieben in eine ehrfürchtige Stimmung. Die Oberflächen sind rau und die Strukturen nur auf den ersten Blick ornamental. Es riecht nach Tanne. Und im Herbst riecht es nach frisch geschnittenem Holz überall. Die Waldarbeiter kommen dann und schauen, dass der Wald nicht verwildert. Die Dorfbewohner kommen dann und schauen, dass das Holz weg kommt, in ihre Kamine. In die kleinen Feuerstellen, die ins Haus eingebaut sind.

 

Er lebt jetzt im Wald. Man kennt ihn im Dorf und man redet von ihm in der Beiz. Weil er manchmal ins Dorf muss um Wasser zu holen oder mich anzurufen. Seinetwegen behalte ich meine alte Nummer und mein altes Handy. Wenn er anruft, kann er kaum sprechen, aber ich weiss, was er will. Und ich bringe ihm etwas mit. Dann sitzen wir in seinem Wald. Ich sitze auf einem möglichst trockenen Stück Holz, während er neben seinem Gärtchen kauert. Die Karotten werden es nicht schaffen, die Zucchetti schon. Wie letztes Jahr. Auf die Kartoffeln setzt er alle Hoffnung. Er kann jetzt auch wieder sprechen, nicht wie in ein Telefon. Er braucht nicht viel von dem Joint und er ist ganz zufrieden. Wir konsumieren alles zusammen, weil ich ihm nichts da lasse. Ich bin ein Doktor, der die Dosis genau überwachen muss. Einmal ist er mir entwischt auf MDMA und zwei oder drei Stunden später mit einem Rehkitz im Arm zurückgekehrt, dass er mir wie eine Gabe vor die Füsse warf. Ich musste mitessen. Dann hat er geheult, weil er mal Vegetarier war.

 

Er lebt jetzt im Wald. Weg von der ganzen Scheisse hier. Hat sich ausgeschlossen aus der Welt. Wie mein Vater sich in sein Einfamilienhaus eingeschlossen hat, als meine Mutter weg ging von ihm. So viel Einsamkeit überall. Aber damit findet er sich zurecht. Das Schlimmste am Anfang waren die Geräusche in der Nacht. Als er sich daran gewöhnt hatte, verschwand auch die Einsamkeit. Es gibt viele Besucher hier. Menschen nicht. Auch die Waldarbeiter bleiben in ihrem Gebiet. Die wagen sich nicht hier rauf. Ein Wanderweg etwa 150 Meter weiter östlich. Ansonsten Schnecken, Käfer, Ameisen, Mücken, Vögel, Spechte gibt es, Eichhörnchen, Füchse, Rehe. Und Farn, Birken vereinzelt, Hügel. Er selbst sieht scheisse aus. Haare hat er altersbedingt viele verloren. Die ihm geblieben sind, hängen in langen Fäden vom Kopf. Sein Bartwuchs hat nicht zugenommen, auch hier lange dünne Fäden. Ein Augenlid hängt tief, ich frage mich, wann er zuletzt Radiohead gehört hat oder sonst Musik. Er hüpft in merkwürdigem Rhythmus vor dem Feuer rum. Im Wald macht man alles selber. Sex hat er aufgegeben schon bevor er hier her kam. Er fragt nach seinem Bruder. Er sei erfolgreich, lüge ich.

I LOVE ART

ART LOVES ME

 

I WOULD DIE FOR ART

ART WOULD DIE FOR ME

 

ART IS DEAD

IT DIED FOR ME

meine utopie betrifft keinen ort sondern eine sprache.

pfirsichbäumchen

Die Pfirsichbäumchen haben wir abgeholzt. Die ganze Ebene war voll von diesen jungen, starken Bäumchen, sie haben dem Wetter getrotzt und dem Winter, jetzt sind sie weg. Jetzt sitzen wir auf der Veranda, alle verschwitzt und dampfend in der kalten Nacht. Die Tage sind heiss jetzt, die Nächte saukalt, wann es dunkel wird, haben wir noch nicht verstanden. Wir dampfen noch eine Weile vor uns hin, dann gehen wir hinein – wie immer, wir liegen auf einem Haufen. Wer zuckt, ist eingeschlafen. Am nächsten Morgen stappeln wir das Holz, am Abend brennen wir es hab. Die lustigen kleinen Tiere renne freiwillig ins Feuer, darum essen wir sie. Die Luft riecht von den jungen, noch feuchten, brennenden Pfirsichbäumchen nach Pfirsich – sogar den Unromatischsten unter uns wird ganz anders und sie entwickeln wild Sehnsüchte. Wir hüpfen herum, weil wir keine Lust haben darüber zu reden. 

Claire und Gilles

Meistens, wenn ich eine Frage gestellt bekomme (selbst wenn sie mich berührt), wird mir klar, dass ich absolut nichts zu sagen habe.

nein

 

ja

 

nein (eigentlich ja)

Zäune

Jetzt lasst uns doch einmal noch, nur einmal noch, lasst uns doch spielen und rennen, über Zäune hüpfen, der Frühling kommt schon alle Jahre wieder, aber wo sind die Zäune geblieben. Nur weil es sie nie gab, die solchen, sind sie noch lange nicht berechtigt, jetzt einfach weg zu sein. Vor Mühlen könnten wir doch sitzen und über Steinwege gehen, uns bücken, um unter den (anderen) Zäunen hindurch zu schlüpfen. So was in der Art halt. Oder über Felder purzlebäume schlagen, auf das die Vögel lustig pfeifen und du ihr pfeifen nachmachst. Überhaupt lustig würde das alles vonstatten gehen, lustig tagsüber und romantisch des Abends, vor der Mühle. Wir wissen ja schon, dass wir dann losziehen müssen, uns Themen widmen, ein Revolution finden, die gar nicht mehr Revolution genannt wäre, aber wirksam in dem Verändern, solchen Dingen sollten wir nachgehen, wollen wir auch – uns sicher nicht flüchten und sicher nie das Wort Sehnsucht benützen, aber lasst uns doch wenigstens heute ein bisschen frei sein, lasst uns sagen, ja, wir wollen verliebt und lustig den Tag verbringen. Und am Fluss hocken und Würste überm Feuer. Nein. Beim Italiener im Garten unter der Lichterkette, ja, dass gefällt mir auch besser, eine Flasche Wein, frischen Salat, vielleicht Antipasti zuerst, vielleicht Meerersfrüchte dann oder Aubergine. Ob wir uns etwas zu sagen haben? Ihr meint, schweigend beim Italiener, auch schweigend in den Wiesen – ihr wollt sagen, so bringt das nichts. Da habt ihr vielleicht recht. Ob wir zusammen vielleicht besser sind in den Revolutionen als in der Romantik. Im Lustigsein.

THE BLACK SPIDER
Unruhe

man übergiesst sich im zug mit benzin und nimmt sich das leben indem man sich erschiesst

das warten der dinge
video:
U

schreibt wissenschaftliche Arbeiten indem sie konzentratähnliche Sätze ausschneidet, neu ordnet und collageartig zusammen, unter- und nebeneinander klebt.

es erscheint mir sinnlos
Misstrauen

Gut, sagst du, du bist also herein gekommen in den Raum und hast dich überhaupt nicht willkommen gefühlt. Kannst du mir sagen, warum? Weil dich niemand beachtet hat also. Also hast du dich hingesetzt zu ihnen, genickt hast du, ihnen zugenickt, so dass es niemand sieht zwar, aber niemand kann dir vorwerfen, nicht gegrüsst zu haben. Sie haben weitergeredet, vielleicht hat jemand schnell zu dir hingeguckt, aber mehr ist da nicht gewesen. Du hast dich zuerst einmal finden müssen, in ihrem Gespräch. Nach einer Weile hast du begriffen wenigstens, wovon sie reden, hast dann aber trotzdem gefragt, es war ein Hallo sagen, dein Fragen. Dir wurde geantwortet. Später willst du etwas sagen, zu dem, was sie gerade reden, du verlierst dich in deinem Satz. Wie lange hältst du es aus? Wie lange kannst du reden, ohne dich zu entschuldigen, dass es auf nichts hinausläuft. Ohne zu sagen, du hättest den Faden verloren. Du hast den Faden nicht verloren, du hattest ihn nie, es gibt keinen Faden, du hattest nur eine Richtung, ein Misstrauen gegenüber dem, was gerade gesagt wurde. Kein Misstrauen im verneinenden Sinn, ein Misstrauen eher, weil diese Wort deine Art zu reden beschreibt, den Moment, wo du einsteigst in Gespräche. Du solltest diese Momente länger aushalten. Nicht in Erwartung an kluge Sätze, die dann folgen, eher um Gespräche so zu führen probieren, wie es dir sympathischer wäre. Du redest, ohne dich zu entschuldigen, du hältst es aus, nach einer Weile wirst du unterbrochen. Du hast unterbrochen und redest weiter jetzt, wo du gewesen bist, du bist eingestiegen, zuerst, in der Unterbrechung, währenddem du noch im Wort immer leiser wurdest, weil du darüber redest, zuerst warst du nicht sicher, ob es ein Unterbrechen im Sinne eines Störens deines Redens war, ob es eine Unterbrechung als Hilfeleistung, aus Mitleid mit deinem Verlorensein in den Sätzen war, oder ein Unterbrechen des Aufnehmens. Du redest weiter, in dem Feld du dich vorher bewegt hast, du führst den Satz nicht stellvertretend zu Ende, sondern gibst dem Misstrauen eine neue Richtung noch, beziehungsweise veränderst die Richtung - deine Worte hatten ja kein Ziel, keine Richtung in dem Sinne - gleichermassen hältst du sie wie du sie brichst. Ihr seid Komplizen jetzt, du bist nicht mehr mit einem ihr konfrontiert sonder einem wir und einem ihr. Aber das ihr bröckelt, sie steigen ein, und wir reden in dem, worein du gegangen bist. Es ist nur ein kurze Zeitdauern, alle halten die Spannung eine Weile aus – dann, irgendwo, du bist es, du beginnst zusammenzufassen und das Gespräch auf einen klaren Punkt bringen zu wollen. Wir alle sind erleichtert gleichzeitig wie wir bedauern, es nicht länger ausgehalten zu haben.

HNY

ich weiss nicht ob aber ja vielleicht red ich dir jetzt nie mehr auf die kombox. ich habs mir mal vorgenommen.

 

es macht mich sowiso immer nervös. ich kann dann nicht mehr denken.

 

aber man sollte sachen noch sagen im alten jahr oder.

ich behaupte, um den satz zu formulieren, in dem ein ich vorkommt. was ich behaupte ist eigentlich egal. es macht nur die realität aus.

schatten
FIN
THE BLACK
jetzt
carpets
Keanu on the piano

 

 

 


ich habe keine Zeit mehr, stammelt er, ich habe sie verloren, schreit er, verloren!

Pisco Sour

Zutaten:

– 5 cl Pisco
– 1/4 Eiweiß
– 3 cl Zitronensaft
– 1 KL Zucker
– Crushed-Ice

 

Alle Zutaten in einen Shaker geben. Kurz aber kräftig schütteln bis das Eiweiß schaumig ist und alle Zutaten gut vermengt sind - alternativ kann ein Mixer verwendet werden. Aufgrund der Eiweißmenge empfiehlt es sich, gleich die vierfache Menge zuzubereiten.

Existenz ist dir nämlich schon ein sehr wichtiger Wert.

I keep an eye on you
Ste

Author
Stefan Wegmüller